Weiter verwenden statt entsorgen

Nachhaltigkeit ist ein Thema, dass auch die Römisch-Katholische Kirche RKK Basel-Stadt beschäftigt. Es geht darum zu prüfen, ob eine Ex-und-Hopp-Mentalität geteilt wird oder ob in die Jahre gekommene Geräte und Möbel sinnvoll weiterverwendet werden können. Vor dem Hintergrund der Schöpfungsbewahrung engagieren sich auch die christlichen Gemeinschaften und Landeskirchen im Thema.

Ein Beispiel par excellence in den letzten Wochen ist die alte Küche des Borromäum. Ende 2022 wurde bekannt, dass das beliebte Borri die Pforten schliesst, umfassend saniert oder gar neugebaut werde. Martin Föhn, ehemaliger Basler Superior der Jesuiten, denen das Borromäum gehört, sagte in einem Interview 2024 gegenüber dem Medium kath.ch, «da wir unsere Kräfte bündeln müssen, gilt es nun eines [unserer beiden Studentenwohnheime] abzugeben, was mit dem Umbau durch das Borromäum geschieht. Das zweite Studentenwohnheim mit 75 Plätzen sowie die katholische Studentengemeinde in der Herbergsgasse werden damit zum Hauptstandbein in Basel».

Im August 2024 wurde dann im Borri der Abschiedsgottesdienst gefeiert. Für Basel ging damit eine Ära besonders der Jugendarbeit im kirchlichen Kontext zu Ende, Möbel, Pflanzen und anderes aus dem Borromäum wurden weitergegeben. Der ganze Rest sollte entsorgt werden.

Georg Birkner, Architekt der RKK BS, und Silvan Müller, Verwalter RKK BS, setzen sich dafür ein, dass Teile einer noch gut erhaltenen Küche gerettet und im Untergeschoss unter der Kirche Allerheiligen neu aufgebaut wurden. Die dortige Küchenzeile, in die Jahre gekommen, wurde entfernt, der Raum neu gestrichen, die Lüftung repariert und die Borromäumküchenteile eingebaut. Nun kann dort gekocht und gewerkelt werden, unter anderem durch die Pfadi «Bindestrich», die durch den Abbruch des Borri heimatlos wurde und ebenfalls in Allerheiligen eine neue Heimat gefunden hat.

Dass es nicht um Kostenersparnisse durch Nutzung von Secondhand, sondern um Nachhaltigkeit und ein Zeichen gegen die Ex-und-Hopp-Mentalität geht, wird spätestens dann deutlich, wenn man die Kosten anschaut. Eine neue Küche, so heisst es nämlich seitens der Verwaltung RKK BS, wäre vom Preisniveau her ähnlich gewesen wie die Um- und Neuverwendung der Borri-Küche unter Allerheiligen.

Anne Burgmer, Kommunikation RKK BS

Küche im Borromäum - Foto: Georg Birkner
alte Küche unter Allerheiligen - Foto: zVg
Letzte Handgriffe - Foto: Anne Burgmer
Borri-Küche fertig eingebaut unter Allerheiligen - Foto: Georg Birkner