Der persönliche Rückblick von Pfarreirätin Barbara Wälty, St. Franziskus Riehen, zum «Versöhnungsweg» für Gross und Klein.
Auf meinem Nachttisch liegt ein kleines rotes Herz aus Holz. Nein, ich habe es nicht von einem meiner liebsten Menschen bekommen. Ich habe es am Schluss des Versöhnungsweges am 16. März mitnehmen dürfen und es hält jeden Tag, morgens und abends seine Botschaft für mich bereit.
Ein Weg mit sieben Stationen
Der Versöhnungsweg hat mich sehr beeindruckt. Es war ein Weg durch die Kirche mit neun verschiedenen Stationen zu unterschiedlichen Aspekten des Lebens. Ein Begleitheft lag beim Eingang bereit, in ansprechender Form je für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Beim Betreten der Kirche war leise Musik zu hören, welche die ruhige und besinnliche Atmosphäre unterstrich. Ich sah eine Mutter mit ihrer Tochter, ganz vertieft ins Gespräch bei der Station «Dankbarkeit». Ein paar Jugendliche standen bei der Station «Gott» vor dem Plakat für Fragen an Gott, diskutierten ihre Fragen und schrieben sie auf.
Ein Vater und seine drei Kinder unterhielten sich intensiv bei der Station «Gesellschaft und Umwelt». Und bei der Station «Lebensrückblick» blätterte eine ältere Frau, sich wohl an ihr Leben erinnernd, im Fotoalbum.
So konnte jeder und jede ganz individuell, allein oder in einer Gruppe, wann und solange sie wollten, in der Kirche verweilen und ihren ganz eigenen Versöhnungsweg gehen.
Sich selbst begegnen
Ich bin auch durch alle Stationen gegangen, mit Bleistift und Begleitheft, in dem viele gute Impulse und Anregungen zu finden waren. Von Station zu Station, in meinem Tempo. Ich bin dabei mir begegnet. Habe mich wieder einmal angeschaut, befragt und Altes und Neues an mir entdeckt. Und es war Raum zum Nachdenken, Beten, Stillsein, um vor Gott zu verweilen.
Über den Versöhnungsweg von St. Franziskus
Der Versöhnungsweg wurde in dieser Form vor einigen Jahren ausgearbeitet und von unseren Seelsorgerinnen Dorothee Becker und Heidrun Döhling für den Versöhnungstag mit grossem Aufwand angepasst und liebevoll gestaltet. Die Stationen waren sehr einladend gestaltet und haben den Weg von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterstützt.
Es gab während des ganzen Tages auch die Möglichkeit zum Seelsorge- oder Beichtgespräch mit Dorothee Becker und dem Priester Martin Föhn SJ.
Anschauen und annehmen so, wie wir sind
Ach ja, das Herz aus Holz auf meinem Nachttisch. Es erinnert mich seither jeden Morgen und Abend daran, dass Gott mich nur mit Liebe anschaut und liebend annimmt – so wie ich bin. Und, dass ich mich selbst und andere auch so anschauen und annehmen darf.
Es ist zu wünschen, dass wir in unserer Pfarrei wieder die Gelegenheit bekommen, einen generationenübergreifenden Versöhnungsweg zu gehen. Ich kann die Teilnahme nur empfehlen.
Bei der Station «Kirche» hat übrigens jemand geschrieben: «Kirche ist toll!» Der Versöhnungsweg ist so eine Gelegenheit, Kirche in ihrer schönsten Weise zu erfahren.
Barbara Wälty, Pfarreirätin St. Franziskus Riehen